Stress bei Kindern: volle Lernpläne, viele Hobbys

von | Okt 11, 2022

Stress bei Kindern liegt nicht nur in der Schule bedingt. Ursachen liegen auch darin, dass Kindern oftmals der Freiraum für kindliche Selbstbestimmung fehlt. Wenn es nach den Eltern geht, sollen alle Fähigkeiten im besten Fall schon früh gefördert werden. Dabei kann es aber schnell zur Überforderung kommen. 

Hobbys fördern die Entwicklung

Außerschulische Förderung ist wichtig für die Entwicklung des Kindes: Musik fördert die emotionale sowie kognitive Entwicklung und Sport fördert die Motorik. Heutzutage sitzen Kinder allerdings viel mehr als noch früher, weil sie ihre Zeit am Laptop, Handy oder Fernseher verbringen. Wenn dann noch volle Lernpläne Zeit in Anspruch nehmen, dann kommt Bewegung oftmals zu kurz. Dabei würde mehr Bewegung im Alltag den Stress bei Kindern reduzieren und ihnen eine willkommene Abwechslung bieten. Allerdings sollte nicht jeder Nachmittag mit Hobbys verplant sein. Du solltest deinem Kind den Freiraum geben, die Zeit nach der Schule auch selber gestalten zu dürfen. Wenn das Kind sich in diesen Fällen für das Toben auf dem Spielplatz entscheidet, ist das genauso förderlich für die Entwicklung wie fest eingeplante Hobbys. Vor allem bei Grundschulkindern sollte eine Balance bestehen.

Denn: Zu viele Hobbys verursachen Stress bei Kindern

Stress bei Kindern wirkt sich nicht nur auf ihre Leistung im Unterricht aus. Wenn du zu viele Hobbys für dein Kind vorsiehst, kann es gut sein, dass es seine Hausaufgaben nicht schaffen wird. Es bekommt vermittelt, dass es wichtiger ist, beim Klavierunterricht oder Fußballtraining zu sein, als zunächst mal alles Schulische zu erledigen. Wenn es dann Abend ist, kannst du nicht erwarten, dass dein Kind genug Energie und Konzentration hat, um Aufgaben für die Schule anzugehen. Wenn es dann am nächsten Tag in die Schule kommt, wird es sich nicht gut fühlen. Spätestens dann solltest du eingreifen und die Anzahl der Hobbys verringern. Tausche dich mit deinem Kind aus und finde heraus, was ihm am meisten Spaß macht. Dein Kind sollte lernen, dass es ehrlich sagen darf, wenn ihm etwas nicht gefällt oder es sich überfordert fühlt. Sei ebenfalls aufmerksam, wenn dein Kind körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen äußert. 

Erwartungshaltung der Eltern

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Abgesehen von der Erwartungshaltung, die du möglicherweise für die Hobbys deines Kindes pflegst, solltest du bewusst hinterfragen, ob du auch Erwartungen in Bezug auf schulische Leistungen an dein Kind stellst. Es wird merken, wenn Ansprüche auf gute Noten bestehen und sich dadurch zusätzlich unter Druck gesetzt fühlen. Das wirkt sich nicht nur auf das Stresslevel aus, sondern kann auch die Motivation zum Lernen verringern. Viele Eltern sind sich dessen gar nicht bewusst, aber eine hohe Erwartungshaltung löst eben Stress bei Kindern aus.

Ungeplante Zeit ist wichtig

Freies Spielen zusammen mit anderen Kindern fördert die Kreativität und soziale Kompetenz. Der Spielplatz ist ein sicherer Ort, wo Kinder lernen, mit Konflikten umzugehen und auf die Bedürfnisse und Forderungen der anderen einzugehen. Diese Kompetenzen sind im weiteren Leben unentbehrlich. Allerdings bedeutet das nicht, dass sich dein Kind nicht auch mal alleine beschäftigen oder gar Langeweile haben soll. Stress bei Kindern kann so aktiv vermieden werden. Versetze dich in diese Lage: Die besten und kreativsten Ideen kommen, wenn mal nichts ansteht und du Zeit zum nichts tun hast. So geht es auch deinem Kind. Gib ihm den Freiraum, sich mit sich selbst zu beschäftigen und es wird sich eigenständig den passenden Ausgleich zum Schulalltag suchen. 

Der Umgang mit Technik

Auch wenn Freiraum für das Kind wichtig ist: achte darauf, dass sich die Zeit vorm Laptop und Co. in Grenzen hält. Übermäßiges Sitzen hat langfristige, negative Folgen und führt zu Stress bei Kindern. Zwischen Bewegung und Gesundheit besteht ein positiver Zusammenhang, weshalb dein Kind im besten Fall von Klein an gerne Zeit draußen verbringt oder zu Hause kreativ wird. Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, dass Kinder früher oder später mit Technik konfrontiert sind, allerdings hast du in der Hand, mit welchem Stellenwert diese im Haushalt bemessen wird. 

Stress bei Kindern vermeiden

Bei Hobbys gilt: Qualität statt Quantität. Im Austausch mit deinem Kind wirst du schnell merken, wo seine Interessen liegen und solltest es darin dann bestärken. Die Zeit in der Grundschule eignet sich gut zur Orientierung und spätestens ab der weiterführenden Schule wird dein Kind sich über den sportlichen oder kreativen Ausgleich freuen. Auch gemeinsame Zeit sollte nicht zu kurz kommen, zum Beispiel beim Kochen und Essen. Allerdings auch hier keinen Druck aufbauen, und dir und deinem Kind genügend Freiraum geben. 

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