Streit um Bildschirmzeit – Welche Regeln funktionieren

von | Nov 22, 2022

Der Streit um Bildschirmzeit ist in vielen Familien allgegenwärtig. Umso wichtiger ist es, dass du klare Regeln in der Familie einführst und ihr euch alle daran haltet. Nur so lässt es sich verhindern, dass das Herumsitzen überhandnimmt und keiner mehr kommuniziert.

Kinder und Jugendliche bewegen sich zu wenig. Das führt zu einer geringeren Fitness und geht oftmals einher mit Gewichtszunahme. Zudem verschlechtert sich die Motorik und es treten bereits im jungen Alter Schmerzen auf. Das viele Sitzen hat langfristige Folgen, da sich Kinder noch im Wachstum befinden und Schäden im Erwachsenenalter nur bedingt behandelt werden können. Einer der Gründe dafür ist die dauerhafte Verfügbarkeit digitaler Medien. 

Wenn du den Streit um Bildschirmzeit gewinnen willst, dann stehst du oftmals vor einer großen Herausforderung. Schließlich wird dein Kind mit der Zeit immer besser darin, die Argumente zu entkräften oder sich heimlich Zugang zu Laptop, Tablet und Co zu verschaffen. Was kannst du also tun, um dein Kind von einer Reduktion der Bildschirmzeit zu überzeugen?

Regel 1: Rede mit deinem Kind – und nicht nur über Bildschirmzeit

In einer digitalen Welt ist es wichtig, sich als Familie über die Nutzung von Geräten auszutauschen. Eltern sollten verstehen, warum das Kind vor dem Bildschirm sitzt, was es zu tun hat und wie es dabei empfindet. Umgekehrt sollte dein Kind nachvollziehen können, warum du dir konkret Sorgen machst.

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Gerade zu Zeiten der Pandemie waren die technischen Geräte für Kinder noch viel mehr als nur Arbeitshelfer. Bedürfnisse wie der Austausch mit Freunden, die soziale Integration und Entspannung und Unterhaltung haben die Bildschirmzeit nach oben getrieben und sollten berücksichtigt werden. Daher ist es nicht sinnvoll, wenn du auf eine strikte Einhaltung der Bildschirmzeit beharrst, denn damit zeigst du deinem Kind, dass du seine Bedürfnisse nicht verstehst. Besser ist es, der Nutzung entsprechende Einheiten zu vereinbaren, etwa eine bestimmte Anzahl an Videos oder Spiel-Level pro Tag.

Regel 2: Schließe einen offiziellen Vertrag über Bildschirmzeit ab

Wenn es trotz Kommunikation immer wieder zu Streits über die Bildschirmzeit kommt, dann kann es sinnvoll sein, dass du mit deinem Kind einen offiziellen Vertrag über die richtige Mediennutzung abschließt. Das hat mehrere Vorteile: Du und dein Kind können in Diskussionen immer wieder auf die gemeinsame Vereinbarung hinweisen und du zeigst deinem Kind, dass es Verantwortung übernehmen kann und Ernst genommen wird. So kann zum Beispiel vereinbart sein, dass sich Eltern über neue Entwicklungen und Angebote, welche vom Kind genutzt werden, informieren müssen und sich beide Seiten über ihre Erfahrungen zu diesen Medien austauschen. Außerdem kann der Vertrag festlegen, wie die jeweiligen Geräte genutzt werden und wann bildschirmfreie Zeit für die Familie ist. 

Regel 3: Sei geduldig und zeige Verständnis

Natürlich gibt es verschiedene Methoden und Tipps, wie sich die Bildschirmzeit regulieren lässt. Allerdings solltest du, wenn du langfristig das Mediennutzungsverhalten in der Familie ändern willst und Streitereien vermeiden möchtest, die nötige Geduld mitbringen. Kinder und Jugendliche müssen erst lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich selber zu regulieren. Das richtige Verhalten kannst du deinem Kind antrainieren: 

  • indem du mit ihm übst,
  • ein gutes Vorbild bist,
  • dich mit ihm auf Augenhöhe austauschst und
  • langsam mehr Mitverantwortung zutraust.
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Regel 4: Setze die Geräte nicht als Druckmittel ein

Fernsehen, Tablet, oder Handy werden oftmals als Belohnung oder Strafe für Kinder eingesetzt. Lass nicht zu, dass du an diesen Punkt kommst. Damit lässt sich das Verhalten vielleicht oberflächlich recht gut kontrollieren, aber langfristig kann es dazu führen, dass dein Kind letztendlich doch länger vor dem Bildschirm sitzt und sich schwertun wird, ein gesundes Verhältnis zu Medien aufzubauen. Zudem gibst du den Geräten damit einen zu hohen Stellenwert. 

Regel 5: Begleite dein Kind in einer digitalen Welt

Was damit anfängt, dass du dein Kind aktiv begleitest, entwickelt sich mit der Zeit. Zunächst nutzt du mit deinem Kind die Medien und Geräte gemeinsam, wählst aktiv geeignete Inhalte aus und informierst dich selber, welche Inhalte altersgerecht und qualitativ hochwertig sind. Im nächsten Stadium, wenn das Kind schon etwas älter ist, kannst du es selbstständig geschützte Surfräume nutzen lassen, mit ggf. vorher eingestellten Schutzmaßnahmen. Zudem klärst du dein Kind im offenen Gespräch über die Gefahren des Internets auf und lässt es seine Erfahrungen teilen. Wenn dein Kind langsam in die Pubertät kommt, ist es wichtig loszulassen und weiterhin die aufklärende Rolle beizubehalten. Dabei sollte sich dein Kind nicht in seiner Privatsphäre verletzt fühlen, sich aber gleichzeitig bewusst sein, wie gefährlich illegale Downloads und bestimmte Internetseiten sein können. 

Abschließend lässt sich sagen, dass es mittlerweile auch sehr viele wertvolle Inhalte online zu finden gibt. Dazu zählen unter anderem Videos, Webseiten oder textliche Inhalte. Wenn du dein Kind bei Complori anmeldest, kannst du sicher sein, dass es seine Zeit online sinnvoll verbringt und dabei auch wichtige Kompetenzen erlernt.