Wie lernen Kinder den Umgang mit Geld?

von | Jan 5, 2023

Kinder im Umgang mit Geld fit zu machen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe für Eltern. Schließlich spielt Geld in unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Wir gehen arbeiten, um unser Lebensunterhalt zu finanzieren und Freizeitaktivitäten und Urlaube zu ermöglichen. Was also sollte dein Kind lernen und wie gehst du das Thema am besten an?

Rede mit deinem Kind über Geld

Entgegen des weit verbreiteten Sprichworts „Über Geld redet man nicht!“ solltest du das Thema ganz bewusst mit deinem Kind besprechen. Zum einen kannst du nicht erwarten, dass dein Kind den Umgang mit Geld lernt, wenn es nie angesprochen wird. Zum anderen fallen Besitztümer nicht einfach vom Himmel. Dein Kind sollte lernen, dass es nicht immer alles sofort haben kann, weil es dafür Geld benötigt. Außerdem sollte es verstehen, dass Geld zunächst ein Mittel zum Zweck ist, zum Beispiel um Miete zu bezahlen und Essen zu kaufen. Alles darüber hinaus ist dann ein gewisser Luxus, den man sich als Familie leisten kann. 

Taschengeld – wenn ja, wie viel ist angemessen?

Taschengeld ist das erste richtige, regelmäßige Einkommen deines Kindes. Den Umgang mit Geld kann dein Kind nur lernen, indem es Geld verwendet. Das ist soweit logisch. Solltest du das Thema Taschengeld unterstützen, dann ist die richtige Höhe der Summe deine Sache. Es hilft allerdings, wenn du dich mit anderen Eltern und dem Umfeld, zum Beispiel in der Schule, austauscht. Die Taschengeldtabelle des Familienportals kann dir einige Fragen beantworten, unter anderem nach der Summe und ab wann ein Taschengeld Sinn ergibt. Diese kannst du als zusätzliche Orientierung zurate ziehen.

Einige Regeln können helfen:

  • Kinder müssen lernen, dass jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann. Ist das Taschengeld aufgebraucht, dann muss dein Kind bis zum nächsten Zahltag warten und kann nicht erwarten, dass du ihm einen Kredit genehmigst. 
  • Die Summe des Taschengeldes sollte nicht davon abhängen, wie sich dein Kind insgesamt benimmt oder ob es im Haushalt mithilft. Übe das Sozialverhalten nicht mit Geld. Das kann schnell dazu führen, dass du dein Kind bald für alles bezahlst und es außer dem Geld keinen Grund finden wird, etwas zu erledigen. 
  • Zahle das Geld immer zum gleichen Datum aus. So lernt dein Kind, ein Überblick für seine Finanzen zu wahren und weiß, wann wieder Zahltag ist. 
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Dinge, die dein Kind im Umgang mit Geld lernen muss

Auch wenn dein Kind nicht von Anfang alles versteht, was du ihm über Geld beibringst, wird es das Gelernte zunächst umsetzen. Mit zunehmenden Alter kommt dann das Verständnis und eine gewisse Selbstverständlichkeit. 

  1. Die Macht von Zins und Zinseszins
    • Wer fleißig spart, wird langfristig belohnt. Ohne etwas dafür tun zu müssen. Das Phänomen, welches dahinter steht, ist der Zins- und Zinseszinseffekt. Je länger das Geld angespart wird, desto schneller vermehrt es sich. Die Auswirkungen dessen über ein, zwei oder drei Jahrzehnte sind nur schwer vorstellbar, aber lohnenswert. Du entscheidest dabei, wie das Geld angelegt werden soll. 
  2. Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden
    • Kinder haben viele Wünsche. Manche sind realistischer als andere. Beobachte, ob es sich bei den ausgesprochenen Wünschen wirklich um Herzenswünsche handelt, oder ob nach einigen Tagen wieder ein neues Objekt der Begierde angesagt ist. Dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen, ist ein wichtiges Learning der Finanzerziehung. Es hat zudem langfristig einen Effekt auf den Umgang mit Geld. Daher solltest du zu jedem Zeitpunkt konsequent bleiben und eine klare Linie verfolgen – auch wenn das auf Gegenwind stößt. 
  3. Geld ist nicht alles
    • Natürlich kann sich dein Kind mit Geld schöne Dinge kaufen. Allerdings bemisst sich der Wert eines Menschen nicht an seinem Besitz oder Äußerem. Viel wichtiger sind Aspekte wie Freundschaft, Liebe und Gesundheit, allesamt nicht käuflich. Das sollte dein Kind von Anfang an verstehen, denn zu einem richtigen Umgang mit Geld gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Stärke sein Selbstbewusstsein und ermutige es, seine eigene Meinung zu vertreten und nicht die derer, die sich anhand des Materiellen definieren.